So ich bin jetzt knapp über eine Woche hier in Kenia und ich
hab gedacht es ist mal Zeit sich zu melden. Aber wo fange ich an?
Am besten ganz von vorne.
In Düsseldorf stand dann der letzte Abschied an und ich muss sagen
einfach war er nicht, aber da wir in der Gruppe geflogen sind, konnte man sich gut ablenken und die Gewissheit
des Abschieds kam bei mir erst beim Abheben. Die Reise verlief dann bis Nairobi
problemlos und dank der Gruppe angenehm schnell. Aber kaum in Kenia angekommen
fing es schon an. Wir nehmen den falschen Ausgang, unser Flugzeug nach Kisumu ist
im „Service“, unser Flug fliegt erst in 9 Stunden und wir werden erstmal von
einer freundlichen aber doch aufdringlichen Bande Männer in ein Café entführt.
Uns ist nichts passiert keine Sorge, aber der Zeitvertreib war nicht unbedingt der
günstigste. Der Rest verlief aber wie geschmiert, wir wurden in Kisumu schon
sehnsüchtig erwartet und fuhren direkt los Richtung Lwak.
Auf dem Weg kam dann die erste Schocknachricht, Father
Samuel lässt uns nicht nur, nicht im Parishhaus wohnen, er ist auch gegen das
Projekt FSJ und will Freiwillige nicht unbedingt in Lwak haben. Die Sisters
sind für uns zuständig und wir wohnen im Gästehaus. Father Mathews, der
indirekt unser Ansprechpartner ist, meinte weiterhin wir sollen umziehen nur
wann ist noch unklar.
Mit dem Gefühl der Unsicherheit und des Unwohlseins kam ich
an in einem Gästehaus mit zwei unbekannten Menschen aus Uganda und 30 Stunden
Reise in den Knochen, ich bin erstmal schlafen gegangen.
Darauf folgte eine ziemlich volle Woche, in der alles neu
war, bestehend aus drei Messen, unzähligen Vorstellungsrunden und noch mehr
geschüttelten Händen. Highlights waren die erste Deutsch-Stunde und vor allem
die zweite, weil der Deutschlehrer nicht aufgetaucht ist und wir die Stunde
alleine durchgezogen haben. Der erste Arbeitstag im Krankenhaus, nach dem ich
vor lauter kenianischen Namen und Ortschaften, die wir aufschreiben mussten,
nicht mehr wusste, wie man deutsche Wörter richtig schreibt und die Lacher,
wenn ich mich als 18-jähriger vorgestellt habe. (Ich bin anscheinend zu groß
für 18 Jahre, wie wir nachher erfahren haben.)
Mit Father Mathews, Fela und Rici haben wir am Mittwoch Alour
besucht, das heißt wir mussten erstmal nach Bondo und die erste Fahrt auf dem „Piki“
(Motorad+Fahrer) war echt ein Erlebnis auf den kenianischen Straßen, aber es
macht tierisch Spaß. Alour war als unsere Ersatzstelle gedacht und bietet neben
einem wirklich netten Father auch viele Möglichkeiten, nur das „Volunter House“
ist noch in Baumaßnahmen und die dauern in Kenia. Damit fällt die Stelle leider
für uns weg aber es gibt noch eine Alternative.
Dann war am Freitag Kisumu mit einem Besuch dran, also wir
wieder nach Bondo, Rici, Fela, Moritz, Mathews und ich ins Auto und ab über die
Sammlung an Löchern, die man kenianische Straße nennt. Nach zwei Stunden Fahrt waren wir endlich da, habe
eingekauft, Yvonne wieder getroffen, die wir in Alour kennen gelernt haben, und
Fahters Auto reparieren lassen. Dann stand ein Besuch beim „Barber“ an und wir
haben den Abend mit einer Pizza ausklingen lassen.
Also ihr merkt viel zu tun, viel neu, viel anders. Leider
haben ich trotzdem noch nicht das Gefühl in Lwak ankommen zu können und wir
wünschen uns beide einen möglichst schnellen Wechsel in ein Parish mit
wohlgesinntem Father. Aber da sind wir dran, am Mittwoch gucken wir uns Sega an
und dann schauen wir weiter. Zum Glück haben wir mit dem FSD und vor allem mit
Dominik einen Ansprechpartner, der uns super zur Seite steht und alles Mögliche
in Bewegung setzt, um uns in einer anderen Stelle unterzubringen. Soweit geht es mir aber gut und wir haben mit
Father Mathews, Rici und Fela echt einen Glückgriff in der Nähe. Jetzt kommen
noch ein paar Bilder, dass Ihr euch das alles ein bisschen vorstellen könnt und
ich würde sagen ich melde mich wieder, wenn das mit der Stelle weiter geklärt
ist.
Soweit haltet die Ohren steif und schöne Grüße von unter dem Moskitonetz!
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