So ich bin jetzt fast einen Monat hier im Land und es ist
schon über zwei Wochen her, dass ich mich melde, aber es ist wirklich auch
genug passiert in der Zeit.
Also erst mal wir sind umgezogen! Sega heißt jetzt die neue
Stelle, sie liegt an der Verbindungsstraße zu Uganda und bietet jetzt vier
deutschen Freiwilligen vom FSD ein Projekt für ein Jahr.
Ich habe jetzt endlich mein eigenes Zimmer, in unserem
kleinen aber beschaulichen eigenen Haus. (Roomtour ist in Planung) Deswegen
kann ich jetzt auch auf meiner Bettwäsche unter dem Moskitonetz sitzen und euch
schrieben. Es fühlt sich auf jeden Fall
gut an hier angekommen zu sein und zu wissen, dass hier wird mein Zimmer für
die nächsten Monate.
Sega ist ein schöner kleiner Ort und das Parish ist eine
kleine grüne Oase im Staub und Dreck von Afrika. Es regnet hier deutlich mehr,
als noch in Lwak, deswegen wächst und grünt es auf dem Parish ziemlich. Egal ob
Bananen, Bäume, Gras oder Zukuma ( oder wie auch immer man das schreibt) ein
grünes, je nach Zubereitung, echt gut schmeckendes Kraut, alles wächst und gedeiht.
Aber momentan sind wir auch noch in der Regenzeit, ich glaube im Dezember wird
das hier alles noch ein bisschen brauner.
Unser Freiwilligen-Haus ist echt schön und groß genug für
uns vier. Wir sind auch noch dabei, es zu säubern (unser Bad glänzt seit kurzem
förmlich), es einzurichten und uns unsere Kleinigkeiten zu bauen und zu basteln.
Deswegen warte ich mit der Roomtour auch noch ein bisschen, dafür wird das sehr
wahrscheinlich ein kleiner Film!
Jetzt kommen noch ein paar Bilder, damit ihr euch das Ganze
ein bisschen Vorstellen könnt. Das Haus mit der Deutschland Flagge ist, wie ihr
euch sicherlich denken könnt, unseres.
So weit zu meiner Situation, aber was ist denn jetzt
wirklich noch passiert??
Also, wir hatten in Lwak noch eine Deutschstunde, diesmal
mit Lehrer, zum Teil zumindest, bevor klar war, dass wir umziehen können. Die
Stunde war echt gut, aber probiert mal 13 Deutschschülerinnen auf Englisch zu
erklären, wann man „den“ und wann „dem“ benutzt. Aber ich glaube sie haben
etwas gelernt und spätestens, als wir gemerkt haben, dass sie trotz ständigem
Kichern doch Respekt vor uns haben, hat das Unterrichten echt Spaß gemacht.
Dann stand der Abschied an und trotz der kurzen Zeit, die
wir nur da waren, hat man schon gemerkt, dass vor allem die Sisters nicht
wollen, dass man geht, aber jetzt ist es so und es ist deutlich besser so.
Dann sind wir natürlich mit kenianischer Verspätung in Sega
angekommen und ich habe direkt gemerkt, hier gehöre ich hin. Der Empfang war
super herzlich und die erste Nacht im wirklich eigenen Bett tat richtig gut.
Doch lange blieben wir nicht in unserem neuen Zuhause. Wir
wurden von Lisa, einer ehemaligen Freiwilligen, eingeladen nach Kisumu zu
kommen, um die „große“ Stadt ein bisschen kennen zu lernen. Also Tasche gepackt
und ab dafür. Eine Nacht im Sooper-Guesthouse, einige guttuende Essen und ein
Nachmittag im Pool vom Kisumu-Hotel, den wir mit leicht grünen Beinen bezahlt
haben, später waren wir glücklich und zufrieden wieder hier in Sega und hatten
nicht nur einen neuen Toilettensitz, sondern auch die Erfahrung, was es
bedeutet in Kenia einen Abend zu verbringen.
Wir haben viel geredet, gelacht und hatten einfach schöne 24
Stunden. Danke noch mal an Lisa fürs Rumzeigen, die vielen Infos und den
schönen Tag.
Gestern (Montag) fing dann auch der wirkliche Alltag hier
an. Wir wurden von Father Dan in den acht Institutionen eingeführt und
vorgestellt. Und man muss sagen die Möglichkeiten, hier etwas zu machen sind
überwältigend. Von vier „normalen“ Schulen, die einen alle als Lehrer haben
wollen, über eine Art Berufskolleg und eine Taubstummen Schule, die genauso Unterstützung
gebrauchen können bis hin zu unzähligen Sportmannschaften, die alle einen
Trainier gebrauchen könnten, kann man überall was machen. Dazu kommen noch das
Krankenhaus, das in der Aktenarbeit, im Babys Wiegen und später vielleicht auch
mit den Patienten Hilfe gebrauchen können und der Kindergarten mit ganz vielen kleinen,
wuseligen, echt süßen Kindern.
Wir haben heute erstmal damit angefangen im Krankenhaus beim
Behandeln der Mütter und ihrer Kinder geholfen, was im Wesentlichen heißt, die
Babys wiegen, vermessen und alles in ein Buch einzutragen, aber es hat wirklich
Spaß gemacht und so langsam versteht man, wie das System so läuft.
Ich fühle mich hier wirklich wohl, willkommen und gebraucht
und jeder ist wirklich froh, uns hier zu sehen und zu hören, dass wir für ein
Jahr bleiben.
Gerade wird der Zement geliefert, wir wollen morgen ein
neues Zuhause für unseren Wachhund „Viper“ bauen, der momentan noch in unserem
Garten lebt. Also ihr seht, hier passiert was, wir bauen uns unser kleines
neues Zuhause auf und ich fange an mich hier wirklich zuhause zu fühlen.
In diesem Sinne wünsche ich euch ganz ganz liebe Grüße, den
Schülern einen schönen Ferienstart, den Studenten eine entspannten und
angenehmen Semesterstart und allen anderen bald ein schönes Wochenende, die
Hälfte ist fast geschafft :P
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